Text verfasst von Charlotte Hartungen, ins Deutsche übersetzt von Nathalie Walker.
Was im Jahr 2009 als 5-tägige Konferenz mit vier Workshops begann, hat dieses Jahr seinen 10. Geburtstag gefeiert. Wir sprechen von der European Summer University in Digital Humanities “Culture and Technology“ (ESU) an der Universität Leipzig.
Die ESU kann gut mithilfe von ein paar Zahlen und Daten zusammengefasst werden. Während der elf Tage, an denen die ESU stattfand (23.07.-02.08.2019), kamen 92 Student*innen, (Nachwuchs-)Wissenschaftler*innen, Angehörige verschiedener Universitäten und andere am breiten Feld der Digital Humanities Interessierte nach Leipzig, um an einem der elf Workshops, die dieses Jahr angeboten wurden, teilzunehmen. Von den elf Workshops wurden vier von CLARIN ERIC unterstützt und von Expert*innen aus dem CLARIN-D Umfeld durchgeführt.
Dies waren die folgenden: Andreas Witt bot einen Workshop zum Thema “Compilation, Annotation and Analysis of Written Text Corpora. Introduction to Methods and Tools” an, Bernhard Fisseni zum Thema “Searching Linguistic Patterns in Text Corpora for Digital Humanities Research”, Christoph Draxler zum Thema “All About Data – Exploratory Data Modelling and Practical Database Access” und Janos Borst und Felix Helfer zum Thema “An Introduction to Neural Networks for Natural Language Processing – Applications and Implementation”.
Die Teilnehmer*innen aus mehr als 30 Ländern, die sich für sechs verschiedene Stipendien bewerben konnten, mussten einen oder zwei Workshops auswählen, die insgesamt 18 Sitzungen oder 36 Lehrstunden ausmachten. Neben ihrer Teilnahme an den Workshops gaben die Teilnehmer*innen selbst 14 Posterpräsentationen und 12 Projektpräsentationen. Dies war eine gute Gelegenheit für Student*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen, ihre Forschung vor einem wissenschaftlichen Publikum zu präsentieren und Feedback und Tipps von den anwesenden Expert*innen zu bekommen.
Die ESU ist immer ein Ort, an dem sich Professor*innen und Expert*innen treffen und eine Vorlesung über ein bestimmtes Thema halten. Dieses Jahr war das übergreifende Thema der sechs Vorlesungen die Situation der Digital Humanities in verschiedenen Ländern weltweit.
Aber die European Summer School ist immer viel mehr als nur pure Zahlen. Die diesjährige ESU bot zahlreiche Möglichkeiten, um zu feiern. Wie bereits erwähnt war die ESU 2019 die zehnte Auflage einer Veranstaltung, die im Laufe der Jahre immer wichtiger geworden ist. Sie kann im gleichen Atemzug mit dem Digital Humanities Summer Institute in Victoria, Kanada (DHSI) und der Digital Humanities at Oxford Summer School (dhoxss) genannt werden.
Was die Leipziger Summer University so besonders macht, ist die Community. Manche der Teilnehmer*innen kommen schon seit Jahren und sogar ein paar der Lehrenden bieten schon seit Beginn der ESU Workshops an. Gleichzeitig werden auch alle Neuankömmlinge stets mit offenen Armen empfangen und die meisten von ihnen freuen sich am Ende der zwei Wochen schon darauf, nächstes Jahr wiederzukommen.
Zusätzlich zu Kaffeepausen und Mittagessen bietet die Summer University den Teilnehmer*innen auch gemeinsame Abendessen und Museumsbesuche sowie Stadtbesichtigungen an. Dieses Jahr gab es eine Führung durch das Ägyptische Museum der Universität Leipzig. Das Zeitgeschichtliche Forum mit seiner neu entworfenen Dauerstellung zum Thema DDR war auch wieder Teil des Programms.
Natürlich durfte auch eine angemessene Feier des 10. Geburtstags der Summer University nicht fehlen. Viele Freunde und Gefährten der European Summer University in Leipzig und ein paar “special guests“ wie Ray und Lynne Siemens oder Øyvind Eide nahmen am Empfang in der mehr als 100 Jahre alten Villa Tilmmans teil, die die Research Academy der Universität Leipzig beherbergt.
Die ESU wäre nicht, was sie ist, ohne das Team um Professorin Elisabeth Burr. Auch dieses Jahr wurde wieder alles getan, damit es den Teilnehmer*innen an nichts mangelte. Das Team war immer offen für die Fragen und Wünsche der Teilnehmer*innen, egal ob es sich um technische Fragen oder Änderungswünsche das Essen oder die Workshops betreffend handelte.
Abschließend kann man sagen, dass die European Summer University in Digital Humanities “Culture and Technology“ in Leipzig aus vielen verschiedenen Gründen das geworden ist, was sie heute ist. Sie wird durch verschiedene Finanzierungssysteme ermöglicht, darunter CLARIN-D. Aber nicht nur die großzügige finanzielle Unterstützung, auch das Team und die Teilnehmer*innen, sowie die Community, die sich ständig weiterentwickelt, machen die elf Tage eine jährliche Pflichtveranstaltung in dem weiten Feld der DH-Aktivitäten.
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