CLARIN-D Blog

Die Zeichen der Zeit – sind digital

Ein Bericht von Anja Maria Hamann und Kai Richarz über das Seminar zur digitalen Edition von Briefen und Manuskripten von Daniel Sanders, im Sommersemester 2018 an der Humboldt-Universität zu Berlin

Eine gegenwärtige Herausforderung für geisteswissenschaftliche Disziplinen ist das Arbeiten in einer digitalen Welt. Dabei müssen sie dem Anstieg digitaler Quellen – ob durch Retrodigitalisierung oder die zunehmende Zahl an ‚digital born‘-Quellen – mit adäquaten Methoden, Strukturen und Werkzeugen begegnen. Vor dem Hintergrund dieser Herausforderung versucht das aufstrebende Forschungsfeld der Digital Humanities jene Brücke zwischen der alten, analogen Wissenschaft und der neuen, digitalen Welt zu schlagen: Einerseits, indem sie Sammlungen von Literatur und Quellen digital erschließt und für die Anwendung geisteswissenschaftlicher Arbeitsmethoden Verfahren zugänglich macht; andererseits, indem sie eine intelligente Vernetzung von Inhalten innerhalb einer zunehmend digitalen Wissenschaftskultur ermöglicht.1

Weiterlesen

Digitale Geschichtswissenschaften - Prof. Dr. Simone Lässig - Forum CA3

https://youtu.be/s_haWGo9K_Y

Prof. Dr. Simone Lässig, Direktorin des Deutschen Historischen Instituts in Washington, spricht auf dem Forum CA3 über die transatlantische Sichtweise auf die Digital Humanities in Europa. Dies zeigt sie am Beispiel der Digitalen Geschichtswissenschaften.

Auch in Nordamerika sind die Digitalen Geisteswissenschaften mit mindestens 60 Zentren, Instituten und Laboren, ein großer Forschungszweig. Historiker und Historikerinnen wussten das Computerzeitalter bereits sehr früh, ca. ab den 1960er Jahren, zu nutzen. So entstanden viele neue Praktiken der Wissenserschließung und Wissensdistribution. Die Finanzierung beziehungsweise Förderung der Digitalen Geschichtswissenschaften geschieht durch staatliche Wissenschaftsförderung, Stiftungen, Unternehmen, die Regierung, große Forschungsuniversitäten, sowie deren private Geldgeber. Forschungs- und Organisationsformen beinhalten Querschnittdepartments von Universitäten, individuelle Forschende, Forschungsinstitute, DH-Zentren sowie DH-Labs. Die Nordamerikanische Forschung in diesem Bereich punktet also mit hoher Diversität in Finanzierung und Formaten. Um eine digitale Zukunft auch in der historischen Forschung sicherzustellen, ist es wichtig Veränderungen und neue Herausforderungen durch neue Arbeitsformen zu reflektieren.

Weiterlesen